Der 2.000-Euro Kredit
Führerscheine sind heute fast schon eine Kapitalanlage. Nicht jeder Fahrschüler oder Elternteil hat „mal eben” 2.000 Euro, um die Fahrschulausbildung zu bezahlen. Viele Fahrschüler sind sich bei der Anmeldung zur Fahrschule nicht darüber im Klaren, welche Kosten auf sie zukommen. Der Bedarf an einem 2.000-Euro Kredit entsteht schneller, als erwartet.
Kosten häufig höher als erwartet
Im Mittel benötigt ein Fahrschüler 24 Fahrstunden. Davon entfallen zwölf Stunden auf reine Übungsstunden und zwölf Stunden auf die Pflichtstunden, die sich wie folgt aufteilen:
- Fünf Stunden Überlandfahrt
- Vier Stunden Autobahn
- Drei Stunden Nachtfahrt
Die normale Übungsfahrt kostet je nach Fahrschule zwischen 20 Euro und 60 Euro, die Pflichtstunden dürfen das 1,5fache der Übungsstunde nicht überschreiten. Zu den Fahrstunden kommen noch die Kosten für die Anmeldung, das Lernmaterial, die Prüfungskosten selbst sowie der Erste-Hilfe-Kurs. Wie groß die Schwankungen zwischen den einzelnen Bundesländern ausfallen, zeigt die folgende Tabelle:
Bundesland | Durchschnittspreis in Euro |
---|---|
Baden-Württemberg | 1900 – 2100 |
Bayern | 1700 – 2200 |
Berlin | 1700 – 2000 |
Brandenburg | 1200 – 1400 |
Bremen | 1500 – 1700 |
Hamburg | 1400 – 1600 |
Hessen | 1500 – 1900 |
Mecklenburg-Vorpommern | 1400 – 1600 |
Niedersachsen | 1500 – 1900 |
Nordrhein-Westfalen | 1500 – 1900 |
Rheinland-Pfalz | 1700 – 2000 |
Saarland | 1500 – 1900 |
Sachsen | 1300 – 1500 |
Sachsen-Anhalt | 1200 – 1400 |
Schleswig-Holstein | 1700 – 2000 |
Thüringen | 1400 – 1600 |
Quelle: ADAC
Einige Fahrschulen lassen ihre Fahrschüler auch eine theoretische Vorprüfung als Lernkontrolle für die eigentliche Theorieprüfung ablegen. Diese ist selbstverständlich auch wieder kostenpflichtig. Richtig teuer wird der Führerschein, wenn der Prüfling nicht beim ersten Mal besteht. Zusätzliche Übungsstunden schlagen wieder finanziell zu Buche, die Prüfungskosten fallen auch erneut an. Böse Zungen behaupten, die Zahl der durchgefallenen Prüflinge sei in den letzten Jahren markant angestiegen. Dies ist jedoch nicht ganz richtig, sondern variiert von Bundesland zu Bundesland. Unstrittig ist, dass auf jeden Fall die Zahl der absolvierten Fahrstunden im Durchschnitt zugenommen hat.
Wie den Führerschein finanzieren?
Viele Fahrschulen bieten in Kooperation mit einem Fachverlag für Fahrschullehrmaterial eine Führerscheinfinanzierung an. Dabei handelt es sich um die Vermittlung eines Girokontos mit Dispokredit und einer EC-Karte. Die erste Tranche des Dispos wird direkt an die Fahrschule überwiesen, der Fahrschüler hat einen Kreditrahmen, den er nutzen kann. Eine Rückzahlung mit festen Raten innerhalb eines vorgegebenen Zeitraums ist nicht vorgesehen.
Ob dieses Vorgehen bei einem 2.000-Euro Kredit sinnvoll ist, bleibt dahingestellt. Ein klassischer Ratenkredit mit monatlich festen Raten, einem für die Laufzeit garantierten Zinssatz und der klaren zeitlichen Vorgabe, bis wann das Darlehen zurückgeführt ist, bieten auf jeden Fall eine solidere finanzielle Kalkulationsgrundlage für die Zukunft.
Die Frage ist natürlich, wo es den günstigsten Kredit für die Führerscheinfinanzierung gibt. Ein Kreditvergleich gibt auf diese Frage schnell Auskunft. Dazu kommt, dass der Darlehensnehmer über die Veränderung der Darlehenslaufzeit selbst die Höhe der Rate bestimmen kann. Je länger die Laufzeit ausfällt, um so niedriger ist die Rate. Auf der anderen Seite zahlt er natürlich länger Zinsen, so dass das Darlehen am Ende unter Umständen teurer wird, als bei einer kürzeren Laufzeit. Gestattet die Bank Sondertilgungen ohne Vorfälligkeitsentschädigung, besteht auf der anderen Seite die Möglichkeit, die Darlehenslaufzeit wieder abzukürzen. Der klassische Ratenkredit bietet durchaus eine Flexibilität, die es erlaubt, das Darlehen auf die eigenen Bedürfnisse zurechtzuschneiden.