Der 50.000 Euro Kredit
Wer einen 50.000 Euro Kredit aufnimmt, hat handfeste Investitionen vor sich. In der Regel handelt es sich um ein neues Auto, welches vollfinanziert wird, oder um bauliche Maßnahmen. Gerade im zweiten Fall halten die Banken für die Darlehensnehmer eine hübsche Variante bereit.
Der Wohnkredit
Eine klassische Baufinanzierung setzt eine Beleihungswertberechnung und eine anschließende dingliche Besicherung, den Eintrag einer Grundschuld zugunsten der finanzierenden Bank beim zuständigen Amtsgericht, voraus. Die Kosten dafür setzen nicht nur bei der Gerichtskasse an, sondern beinhalten auch die Tätigkeit eines Notars, ohne den die Grundschuldbestellung nicht möglich ist.
Der Wohnkredit stellt bezüglich dieser Kosten eine günstigere Alternative dar. Banken vergeben dieses Darlehen an Immobilienbesitzer. Der Kredit ist zweckgebunden und muss für wohnwirtschaftliche Investitionen genutzt werden. Der Vorteil besteht darin, dass für dieses Darlehen keine Grundschuldbestellung notwendig ist. Die Zinsen liegen deutlich unter denen eines klassischen Ratenkredites, allerdings etwas höher als bei einer herkömmlichen Baufinanzierung.
Die Darlehenshöhe hängt von der jeweiligen Bank ab. Die Bandbreite bewegt sich zwischen 2.000 und 100.000 Euro. Daraus ergibt sich auch die Laufzeit. Diese kann zwischen 12 Monaten und 120 Monaten betragen. Für den Immobilienbesitzer ist es ein Rechenexempel, ob ein Wohnkredit günstiger ist, oder ein Immobiliendarlehen mit etwas niedrigeren Zinsen und den anfallenden Kosten für Gericht und Notar.
Voraussetzungen für einen Wohnkredit
Wie bereits erwähnt, sind der Nachweis des Immobilieneigentums und die wohnwirtschaftliche Verwendung Grundvoraussetzungen. Daneben gelten die üblichen Vorgaben. Der Darlehensnehmer muss über einen Wohnsitz in der Bundesrepublik Deutschland verfügen, volljährig sein und regelmäßige Einkünfte nachweisen.
Der Wohnkredit bietet älteren Darlehensnehmern noch einen weiteren Vorteil. Da es sich nicht um eine Baufinanzierung im herkömmlichen Sinn handelt, greifen die aktuellen Vorgaben der Wohnimmobilienkreditrichtlinie nicht. Diese setzt in der deutschen Umsetzung der EU-Richtlinie vor, dass ein Darlehen innerhalb der statistischen Lebenserwartung zurückgeführt werden kann. Sie berücksichtigt nicht, dass die Erben die Restschuld übernehmen oder das Objekt im Todesfall des Eigentümers verkauft wird. Aktuell wird es für einen 65jährigen problematisch, eine Baufinanzierung aufzunehmen. Mit einem Wohnkredit fällt die Sanierung leichter, da Vorgaben der Richtlinie nicht gelten.
Der Antragsprozess für einen Wohnkredit
Wer einen 50.000 Euro Kredit für eine wohnwirtschaftliche Maßnahme aufnehmen möchte, durchläuft zu großen Teilen den gleichen Antragsprozess wir für einen klassischen Ratenkredit. Grundlage sind die üblichen Angaben zu den privaten und wirtschaftlichen Verhältnissen des Darlehensnehmers. Allerdings gibt es noch eine Ergänzung. Neben den Kontoauszügen und Einkommensnachweisen muss der Antragsteller den einzureichenden Unterlagen auch einen Grundbuchauszug und einen Plan hinsichtlich der Baumaßnahmen und deren Kosten beifügen. Diese haben zwar keine Auswirkungen auf die Bonitätsprüfung, dienen aber dem Nachweis der zweckgebundenen Nutzung der Gelder.
Die Auszahlung erfolgt nach Bewilligung wie bei jedem anderen Darlehen auch auf die angegebene Kontonummer des Darlehensnehmers. Natürlich sollte jeder Darlehensnehmer im Vorfeld selbst ermitteln, ob er über die notwendigen freien monatlichen Gelder verfügt, um das angestrebte Darlehen am Ende auch ordnungsgemäß zurückzuführen. Es dauert zwar nur wenige Minuten, das Darlehen online zu beantragen. Eine Ablehnung seitens der Bank, wenn sie im Vorfeld schon offenkundig sein wird, wäre aber ebenso ärgerlich. Gegebenenfalls lässt sich über die Darlehenslaufzeit die Machbarkeit für einen 50.000 Euro Kredit steuern. Je länger die Laufzeit ausfällt, um so geringer ist aufgrund der niedrigeren Tilgung die monatliche Rate.