Rentenfonds waren noch vor einigen Jahren die Geldanlage, die von vielen Banken und Sparkassen empfohlen wurde. Konservativ in der Entwicklung und daher mit wenig Risiko behaftet, haben sie sich hervorragend als langfristige Geldanlage geeignet, die zudem eine gute Rendite in Aussicht gestellt hat.
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Heutzutage sieht dies leider ein wenig anders aus. Denn nicht nur die Rente an sich ist ein Thema, welches heiß und innig diskutiert wird. Auch die Rentenfonds, die überwiegend als festverzinsliche Wertpapiere angeboten werden, sind leider nicht mehr das, was sie einmal waren. Zu teuer und zu gering die Rendite, so werden sie aktuell gerne einmal beschrieben. Was wirklich dahinter steckt und was von den Rentenfonds erwartet werden kann und sollte, möchten wir Ihnen an dieser Stelle erläutern.
Was sind Rentenfonds?
Rentenfonds gelten als sichere Wertpapiere. So auf jeden Fall die Meinung der Experten. Sie gehören nicht zu den hochspekulativen Wertanlagen und bringen daher auch keine hohen Verluste mit sich. Wie sicher sie im Endeffekt aber wirklich sind, hängt immer davon ab, welche Positionen in den Fond fließen und wie sich diese entwickeln.
Als besonders sicher gelten Staatsanleihen. Sie werden von den unterschiedlichsten Staaten vergeben. Experten empfehlen, Staatsanleihen von Deutschland oder anderen europäischen Staaten zu kaufen, die sich in der Vergangenheit als stabil präsentiert haben.
Nicht ganz so sicher sind Rentenfonds, bei denen Pfandbriefe zum Einsatz kommen. Pfandbriefe sind Anleihen von Banken. Ebenfalls als unsicher werden Unternehmensanleihen eingestuft. Hier sollte daher genau geschaut werden, in was investiert wird. Wenn Sie großen Wert auf Sicherheit legen, dann sollten Sie sich auf Staatsanleihen konzentrieren. Welche Rendite Sie damit erzielen, werden wir an anderer Stelle beleuchten.
Warum gerade Rentenfonds?
Aktuell sind Rentenfonds nicht unbedingt das, das was Geldanlage an erster Stelle zu empfehlen ist. Nicht etwa, weil sie unsicher sind. Sondern vielmehr, weil die Rendite zu mager ausfällt. Auf Staatsanleihen gibt es aus Deutschland aktuell gar keine Zinsen . Entscheiden Sie sich für ein anderes Land, sieht es nicht viel besser aus. Warum sollte man also trotz alledem in Rentenfonds investieren?
Rentenfonds stellen eine langfristige Geldanlage dar. Entscheiden Sie sich dafür, sollten Sie nicht nur an Jetzt und Heute denken, sondern auch an Morgen. Die Renditen bei den einzelnen Fonds können in den nächsten Jahren wieder deutlich ansteigen. Haben Sie jetzt investiert, heißt das demzufolge nicht automatisch, dass Sie keinen Gewinn aus der Geldanlage ziehen können. Mit ein wenig Geduld und Gespür für die Zeit und den Markt werden Sie auch mit Rentenfonds viel erreichen können.
Welche Arten von festverzinslichen Wertpapieren gibt es?
Grob umrissen gibt es 4 markante festverzinsliche Wertpapiere, die sich in Rentenfonds finden lassen. Dies wären:
- Staatsanleihen ( Bundesanleihen und Bundesobligationen)
- Wertpapiere der Länder und Kommunen
- Wertpapiere von Unternehmen
- Pfandbriefe und Inhaberschuldverschreibungen
Risikoklassen bei Rentenfonds
Rentenfonds werden nicht nur nach der Art der Wertpapiere unterschieden, welche die einzelnen Fonds enthalten. Auch die Risikoklasse spielt eine wichtige Rolle und dient als Merkmal bezüglich der Unterscheidung.
Generell ist die Auswahl an Rentenfonds sehr groß. Als Laie hat man da schnell einmal den Überblick verloren. Achten Sie daher immer darauf, welches Risiko mit dem einzelnen Fond einhergeht. Ein kleines Risiko bedeutet, dass Sie keine oder nur wenige Bedenken bezüglich eines Verlustes haben müssen. Allerdings sind die Renditen, die Sie bei einem geringen Risiko erwarten können, sehr überschaubar.
Wählen Sie hingegen einen Fond mit einem erhöhten Risiko, dann kann Ihr Verlust entsprechend hoch ausfallen. Aber auch Ihre Rendite, die mit dem Risiko, welches Sie eingehen, parallel ansteigen wird.
Mit einem geringen Risiko werden Fonds eingestuft, wenn sie aus Anleihen bestehen, die eine sehr hohe Bonität mit sich bringen. ein hohes Risiko ist dann gegeben, wenn Pfandbriefe und Inhaberschuldverschreibungen enthalten sind. Sie besitzen in der Regel eine sehr geringe Bonität und bringen daher mitunter auch einen großen Ausfall mit sich.
Generell lässt sich jedoch sagen, dass Rentenfonds deutlich sicherer sind als beispielsweise reine Aktienfonds. Denn diese können durchaus auch einmal mit einem Totalverlust aufwarten.
Die Kosten – hierauf muss geachtet werden
Die Kosten bei den unterschiedlichen Rentenfonds können recht stark schwanken. Daher sollten Sie sich im Vorfeld immer genau informieren, welche Kosten mit dem von Ihnen ausgewählten Fond einhergehen können.
Das Positive: Die Kosten für Rentenfonds liegen in der Regel unter den Kosten, die Sie für einen Aktienfond einplanen müssen.
Entscheiden Sie sich für einen aktiv gemanagten Fond, dann fallen jährliche Verwaltungskosten an, die zwischen 0,53 und 1,00 Prozent Ihrer Anlagesumme liegen können. Hinzu kommt eine einmalige Gebühr von 2,500 bis 3.00 Prozent, die für die Ausgabe des Fonds erhoben wird.
Wählen Sie einen Renten-ETF, dann sind die Kosten etwas geringer. Denn Sie kümmern sich selbst um Ihren Fond, sodass keine hohen Verwaltungskosten anfallen. Meist liegen diese unter 0,20 Prozent pro Jahr. Hinzu kommen einmalige Kosten für Spreads, die zwischen 0,04 und 0,30 Prozent betragen. Sie sind die Differenz, die zwischen dem Ankaufspreis und dem Verkaufspreis liegt.
Fazit
Rentenfonds sind aktuell zwar nicht ganz so attraktiv gegenüber anderen Anlageformen, haben aber trotz alldem viel zu bieten und sollten daher nicht ignoriert werden. Bedenken Sie jedoch, dass diese Fonds nicht als kurzfristige Anlageform geeignet sind, sondern dass Sie hier langfristig denken müssen und daher nur Geld investieren können, welches Ihnen über einen langen Zeitraum zur Verfügung steht und nicht anderweitig gebunden ist.