Die Versicherungswirtschaft definiert einen Unfall als ein „plötzlich von außen einwirkendes Ereignis". Für die Betroffenen kann ein Unfall ein ärgerliches Malheur oder eine finanzielle Katastrophe bedeuten.
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Unfallversicherung
Eine Unfallversicherung als Einkommensabsicherung bei Invalidität soll dieses existenzbedrohende Risiko abfedern.
Wie funktioniert eine Unfallversicherung?
Der Versicherungsnehmer hat bei einer Kapitalleistung Anspruch auf einen finanziellen Ausgleich ab einem Invaliditätsgrad von einem Prozent. Ursache für die Invalidität muss ein Unfall sein. Die Höhe des Invaliditätsgrades ergibt sich einerseits aus der Gliedertaxe, andererseits aus der vereinbarten Progressionsstufe.
Die Gliedertaxe:

Quelle: AXA.de
Dieses Beispiel zeigt auch, dass es neben der klassischen Gliedertaxe auch die sogenannte erweiterte Gliedertaxe mit höhere Leistung gibt.
Der Leistung einer Unfallversicherung liegt im Invaliditätsfall eine Progression zugrunde. Die Versicherer bieten unterschiedliche Progressionsstufen an:
- 225 Prozent
- 350 Prozent
- 500 Prozent
- 1.000 Prozent
Dazu ein Beispiel: Die Versicherungssumme beträgt 100.000 Euro, die vereinbarte Progressionsstufe 225 Prozent. Im Fall einer Vollinvalidität erhält die versicherte Person den Betrag von 225.000 Euro ausgezahlt.

Quelle: HUK24.de
Neben der Kapitalzahlung, die auch bereits bei geringeren körperlichen Einschränkungen erfolgt, bieten die Versicherungsgesellschaften auch eine Unfallrente an. Die Leistung erfolgt ab einem Invaliditätsgrad von mehr als 50 Prozent. Die Unfallrente wird lebenslänglich gezahlt.
Im Gegensatz zu einer Berufsunfähigkeitsversicherung oder einer Erwerbsunfähigkeitsversicherung leistet die Unfallversicherung nur bei einem Unfall. Dabei wurde der Unfallbegriff in den letzten Jahren aber umfänglich erweitert. Je nach Tarif erbringen die Versicherer jetzt auch Leistungen bei
- Zeckenbiss
- Verstrahlung
- Vergiftung
Wie hoch sollte die Versicherungssumme gewählt werden?
Eine Unfallversicherung soll im schlimmsten Fall die wirtschaftliche Existenz sichern. Als Faustregel gilt, dass die versicherte Person das zehnfache Jahreseinkommen als maximale Versicherungsleistung ansetzt. Allerdings müssen auch die persönlichen Lebensumstände berücksichtigt werden. Im gravierendsten Fall steht beispielsweise ein behindertengerechter Umbau der Wohnung an, oder es bedarf für das Auto einer speziellen Anfertigung.
Der Beitrag ermittelt sich aufgrund verschiedener Faktoren:
- Beruf
- Versicherungssumme
- Progressionsstufe
- Einschlüsse
Die private Unfallversicherung leistet rund um die Uhr, weltweit. Die Versicherer unterteilen jedoch in zwei Berufsgruppen. Auf der einen Seite stehen die kaufmännisch-verwaltenden Berufe, auf der anderen die körperlich tätigen Arbeiten. Je höher ein Versicherungsnehmer die Versicherungssumme wählt, um so höher fällt zwangsläufig die Prämie aus. Hier bietet sich jedoch die Progressionsleistung als Stellschraube an. Um im Zweifelsfall einen Kapitalstock von 250.000 Euro zu erhalten, ist es preiswerter, einen Vertrag mit 50.000 Euro Grundsumme und 500 Prozent Progression zu wählen, als einen Vertrag mit 120.000 Euro und niedrigerer Progression. Eine Berechnung in unserem Unfallversicherung Vergleich zeigt mit wenigen Eingaben, welche Konstellation individuell die sinnvollste ist.
Mögliche Einschlüsse
Die Leistungen einer Unfallversicherung können um zahlreiche, beitragspflichtige, Einschlüsse erweitert werden. Dazu zählen
- Unfallkrankenhaustagegeld
- Genesungsgeld
- Todesfallleistung
- Übergangsleistung
Der Einschluss einer Todesfallleistung empfiehlt sich aus folgendem Grund: Oft dauert es Monate, bis der endgültige Invaliditätsgrad festgestellt und die Versicherungsleistung ausgezahlt werden kann. Im schlimmsten Fall verstirbt der Versicherungsnehmer an den Folgen des Unfalls, diese Leistung müsste folglich auf jeden Fall erbracht werden. Vor diesem Hintergrund kann der Versicherte die Todesfallleistung als Vorabzahlung auf die Versicherungsleistung im Vorfeld abrufen.
Die Kinderunfallversicherung – das besondere Augenmerk
Kinder sind im Rahmen der gesetzlichen Unfallversicherung während des Kindergartens oder der Schule abgesichert. Die Unfallrenten fallen bei einer Vollinvalidität allerdings extrem dürftig aus. Im schlimmsten Fall wäre diese Rente, neben einer späteren Hartz IV Zahlung, die einzige Einnahmequelle für die Lebenshaltung. Ein Kind, welches eine Invalidität erleidet, wird nie die gleichen Einkommensmöglichkeiten haben, wie ein Kind ohne körperliche Beeinträchtigung. Diesen Sachverhalt sollten Eltern immer im Hinterkopf haben. Kinder toben und spielen, fahren im Straßenverkehr Fahrrad, sind weniger umsichtig als Erwachsene.
Eltern sollten sich einmal in unserem Unfallversicherung Test anschauen, wie wenig eine solide Absicherung für den Nachwuchs kostet. Die höchstmögliche Versicherungssumme ist vor dem Hintergrund eines möglichen lebenslangen Einkommensersatz fast zwingend. Idealerweise kombinieren Eltern diese Leistung mit einer Unfallrente.
Die Unfallversicherung auf einen Blick
- Eine Unfallversicherung kompensiert den Einkommensverlust durch eine unfallbedingte Invalidität.
- Der Invaliditätsgrad orientiert sich an der Gliedertaxe.
- Die Höhe der Versicherungsleistung hängt von Versicherungssumme und der gewählten Progressionsstufe ab.
- Parallel zur Kapitalleistung ist auch eine Rentenzahlung möglich.
- Zeckenbiss, Verstrahlung und Vergiftung sind ebenfalls versichert.
- Die Unfallversicherung bietet weltweit Schutz rund um die Uhr.
- Kinderunfallversicherung ist besonders wichtig.